Erläuterungen

Für die plastischen Arbeiten verwende ich Holz aus Abrisshäusern, das mit seinem spröden und rissigen Aussehen schon über ein Eigenleben verfügt. Die Figuren entstehen aus aneinander gedübelten und geleimten Balken. Durch diesen Arbeitsprozess wirken sie konstruktiv und erinnern in ihrer Abstraktion an archaische Formen. Zur formalen Konzentration kommt das zeitliche Element, in dem vergangene Alterungsprozesse enthalten und zukünftige erlebbar gemacht werden.

Bei meist vertikaler Ausrichtung der Skulpturen ist die Symmetrieachse leicht verschoben. Dadurch liegt der Schwerpunkt sowohl in der Ruhe als auch in der Bewegung. Ebenso stehen sich leichte und schwere Teile gegenüber: konstruktiv und organisch, konzentriert und raumgreifend.

Wesentlich freier und spontaner kann man sich der Figur in der Grafik nähern. In kleinformatigen Tuschezeichnungen, Aquarellen, Collagen oder Mischtechniken befasse ich mich ebenfalls mit der Figur. Lasuren, Strukturen und Texturen von Papier und Farbe werden ähnlich materialbezogen aufgefasst, wie die Oberfläche der Holzskulpturen.

Sowohl die Grafiken als auch die Plastiken werden von oft nur geringen formalen Gegensätzen bestimmt. Dadurch entsteht eine Spannung, die nicht nur an der Oberfläche bleibt, sondern auch nach innen gerichtet ist.

Wir können uns fragen: funktionieren Zusammenhänge als Gegensätze, Trennung oder Kreislauf ?